Mittwoch, 3. April 2019

Schule gegen sexuelle Gewalt: Auftaktveranstaltung auf dem Weg zum Schutzkonzept

Wie gehen wir an, was alle angeht? – Die Auftaktveranstaltung der Schulen in Trägerschaft der Hoffbauer gGmbH zur Kampagne „Kein Raum für Missbrauch – Schule gegen sexuelle Gewalt“ brachte an die 40 Mitarbeitende, Leitungskräfte und Eltern aus verschiedenen Bildungsstufen zusammen. Marlene Kowalski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Professionsethik mit dem Schwerpunkt Sexualität und Macht in Schule und Sozialer Arbeit an der Universität Kassel, führte in die Thematik ein. In ihrem informativen, detailreichen und nah am Praxisfeld orientierten Beitrag machte sie die Relevanz für den Lebens- und Lernort Schule sehr plastisch deutlich: Schule ist einer der zentralen Orte, wo von sexualisierter Gewalt Betroffene anzutreffen sind (statistisch gesehen zwei Kinder pro Klasse); Schule ist der Ort, wo Hinweise auf das damit verbundene Leid wahrgenommen oder aber auch übersehen bis negiert werden können; und Schule ist auch ein Ort, der selbst keinesfalls davor gefeit ist, zum Ort von Grenzverletzungen, Übergriffen und Missbrauch zu werden.
„Soll ich jetzt misstrauisch werden?“ – so lautete eine der Fragen, die im Rahmen der Worldcafé-Gesprächsrunden im Anschluss an den Einführungsbeitrag aufkamen. Tatsächlich stellt sich für die Akteure im pädagogischen Feld als zentrale Frage: Wie kann in einem Rahmen, der auf positive Formen der Zuwendung, auf Vertrauen und den positiven Blick auf den Menschen geprägt ist, etwas in den Blick genommen werden, was Keiner und Keine sich vorstellen und für möglich halten mag. Genau das unerschrockene Für-Möglich-Halten braucht es aber, um eine Praxis des Hinsehens zu etablieren. Dabei geht es nicht darum, zu skandalisieren oder sich gar „kriminalistisch“ auf die Suche zu machen. Es braucht vielmehr eine Kultur der Anfragbarkeit, in der sich alle schulischen Akteure – große wie kleine – mit dem, was ihnen begegnet, was sie erleben und was ihnen möglicherweise auch widerfährt, aufgehoben und gehört fühlen können.
Wie weiter nach einem solchen Auftakt? Schritte auf dem Weg zu einem Schutzkonzept können und müssen auf allen Ebenen einer Organisation gegangen werden: Die Überprüfung der Leitbilder, die Erarbeitung eines Verhaltens-Kodex und unabhängige Ansprechstellen gehören ebenso dazu, wie das konkrete Hinschauen auf die Situationen vor Ort. Dabei sind alle gefragt: Kinder, Jugendliche und Heranwachsende; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; Leitungsverantwortliche auf Einrichtungs- und Trägerebene; Eltern und Kooperationspartner. Spätestens jetzt also gilt es. Machen wir uns auf den Weg!

Über den weiteren Fortgang des Prozesses werden wir Sie hier auf dem Laufenden halten.

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